Die Held/innenreise ins Paradies
Guten Tag,
einem Ruf zu folgen, einer Aufgabe, die sich stellt, einer Vision, die man erreichen will: Die Held/innenreise folgt einem Grundmuster, wovon bildende Kunst und Literatur seit vielen Jahrhunderten auf allen Kontinenten erzählen.
Dazu gehört die Akzeptanz, dass bisheriges Know-how und Können nicht ausreichen. Schwierige Herausforderungen kommen, für die das momentane Wissen fehlt, wie sie zu bewältigen sind. Die Reise führt ins Unbekannte. Prüfungen warten auf dem Weg, Helfer/innen und Gegner/innen.
Die Angst vor Veränderung gehört dazu. Die Weigerung sich nicht stellen zu wollen. Nicht gleich zu verstehen, warum man nun gefragt ist. Konflikte, Probleme, Gefahr. Erneuerung.
Manche Kulturen schicken ihre Jugend ganz bewusst in solche Initiationserfahrungen. Zur Bewältigung von Einsamkeit, Ausgesetztsein, Durchkommen müssen. Dem eigenen Schatten begegnen, Schwellen überwinden. Bewährungsproben bestehen.
Versuch und Irrtum, einüben ganz neuer Verhaltensweisen – und das Vertrauen, dass sich im richtigen Moment die passende Lösung einstellt, gehören dazu.
Schliesslich kommt ins Gleichgewicht, was aus der Balance war, finden sich Wege. Der innere und/oder äussere Schatz ist entdeckt. Eine neue Kultur entstanden. Und im besten Fall das Paradies erreicht.
Mit ermutigenden Grüssen
Ihre Eva Mueller
Mit der Ausstellung „Helden Märtyrer Heilige, Wege ins Paradies“ erzählt das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg die Heldengeschichte an Hand seiner Sammlungsobjekte zum Leben Christi und Heiliger. Wer sich mitfühlend, konsequent, loyal und wohltätig verhält kommt ins Paradies. Oder wird sogar aus der Hölle wieder gerettet, wie in der obigen Abbildung, Eva. In der Bibel finden wir diese Geschichte nicht, sie stammt aus dem Nikodemus-Evangelium. Darin stellt sich Christus dem Gegner und befreit alle Seelen.
Aktuelle Fragen beziehen Erwachsene und Kinder aus verschiedenen Nationen mit ein, wie sie sich das Paradies vorstellen. Passend dazu ist der letzte Raum der Ausstellung weiss und leer, er bietet Platz für die eigene Idee vom Garten Eden.
Die Abb. war nur während der Ausstellung genehmigt.