Guten Tag,

Auf­bruch­stim­mung! Früh­ling. Mu­se­en öff­nen wie­der. Ein Leben ohne Kunst ist mög­lich aber sinn­los (frei nach Lo­ri­ot). Wir sind nach allem aus­ge­hun­gert. Rea­len Er­fah­run­gen. Be­geg­nun­gen. Live-Mu­sik. Kunst­wer­ken, deren Aura wir un­mit­tel­bar spü­ren kön­nen. Drei­di­men­sio­na­li­tät statt Bild­schirm­flä­che.

Die Schweiz war etwas schnel­ler. So ist die Aus­stel­lung in der fas­zi­nie­ren­den Fon­da­ti­on Bey­e­ler be­reits seit 1. März wie­der öf­fent­lich zu­gäng­lich. Er­neut gibt es eine Ge­gen­über­stel­lung zwei­er be­rühm­ter Künst­ler. Dies­mal Jean Arp (1886-1966), be­kannt durch seine or­ga­nisch-amor­phen For­men. Und Au­gus­te Rodin (1840-1917). So ent­steht ein Dia­log zwi­schen den Bild­hau­er­ar­bei­ten, zwi­schen Fi­gür­lich­keit und Abs­trak­ti­on.

Beide epo­cha­le Weg­be­rei­ter der mo­der­nen Skulp­tur. Rodin mit sei­ner Dar­stel­lung sinn­lich-le­ben­di­ger In­di­vi­du­en, Arp mit frei as­so­zi­ier­ten, amorph-abs­trak­ten Fi­gu­ren.Wahr­schein­lich ken­nen Sie von Au­gust Rodin „Der Den­ker“ oder auch „Der Kuss“. Le­gen­dä­re Dar­stel­lun­gen un­se­rer tiefs­ten Ge­füh­le. Ver­an­kert im be­weg­ten Leben des Künst­lers, wie der tra­gi­schen Be­zie­hung zur ge­nia­len Bild­haue­rin Ca­mil­le Clau­del, die wohl we­ni­ger an ihrer ei­ge­nen Psy­che als an der Enge ihrer Zeit schei­ter­te, als Frau eben­so frei ar­bei­ten zu kön­nen, be­kannt und be­rühmt zu wer­den, wie ihre männ­li­chen Kol­le­gen.

Jean Arp grün­de­te 1931 die Pa­ri­ser Künst­ler­grup­pe Ab­strac­tion-Création. Im engen Aus­tausch mit sei­ner Frau, der Künst­le­rin So­phie Ta­eu­ber-Arp – mit der er auch et­li­che Werke ge­mein­sam schuf –  und wei­te­ren Künst­ler­kol­leg*innen trieb er die Ent­wick­lung ganz neuer abs­trak­ter Werke voran. Seine or­ga­ni­sche For­men­spra­che war in­spi­riert von der Natur, ihrem Wachs­tum, ihrer wun­der­ba­ren Viel­falt.

Der Dia­log von Arp und Rodin wird in der Fon­da­ti­on Bey­e­ler er­gänzt durch Be­geg­nun­gen mit wei­te­ren gross­ar­ti­gen Künst­ler*innen. Zwi­schen dem 18. und 28. März ist Anne Te­re­sa de Keers­maeker mit ihrer Tanz­per­for­mance di­rekt in der Aus­stel­lung an­we­send.

Und wenn Sie im Mo­ment nicht in der Nähe sind oder rei­sen wol­len / kön­nen, das Video von „The Sound of Sculp­tu­re“ mit dem Sin­fo­nie­or­ches­ter Basel, for­miert zwi­schen den Ob­jek­ten, kön­nen Sie auch on­line er­le­ben. Die Aus­stel­lung ist bis 16. Mai 2021 ge­plant, denn die Skulp­tu­ren er­schlies­sen ihre Aura letzt­end­lich nur in der drei­di­men­sio­na­len, per­sön­li­chen Be­geg­nung.

Mit früh­lings­haf­ten Sonn­tags­grüs­sen
Ihre Eva Mu­el­ler

Die Aus­stel­lung „Rodin / Arp“ ist bis zum 16. Mai 2021 in der Fon­da­ti­on Bey­e­ler in Rie­hen, Schweiz zu sehen. 

Schon al­lein der Trai­ler mit dem fet­zi­gen Auf­takt als Ein­la­dung zum Kon­zert „Sound of Sculp­tu­re“ des Sin­fo­nie­or­ches­ters Basel in der Aus­stel­lung ver­än­dert so­fort die Stim­mung!
https://​www.​youtube.​com/​watch?​v=7EU​2f24​1318

Und hier der 30­mi­nü­ti­ge Kon­zert­ge­nuss:
https://​www.​youtube.​com/​watch?​v=vrB​Eokr​vvQc

News­let­ter der Eva Mu­el­ler Kunst­be­ra­tung
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