Gar nicht so einfach für Unternehmen im Moment. Die Büro-Mitarbeiter:innen wollen die neue Freiheit nicht mehr vermissen, im Homeoffice zu arbeiten. Andere werden nie in den Genuss dieser Option kommen. Die in der Produktion arbeiten. Im Service. Im Putzdienst. Im Lager.

Was also tun?

Könnte man nicht am besten Räume einsparen? Nein, schreien jene, die in ihren Studien feststellen, dass die Loyalität zu Arbeitgebern sowieso schon bedenklich abnimmt. Unsere menschliche Grundkonstitution braucht nonverbale Kommunikation. Sie ist fundamental, um einzuschätzen, ob und wie wir vertrauensvoll zusammenarbeiten können. Eine spontane Begegnung, ein kurzes Gespräch und schon fällt uns ein, wie wir mit einer bestimmten Sache kreativ umgehen können.

Wie immer ist die Angelegenheit komplex. Als menschliche Wesen lassen sich unsere psychischen, mentalen und physischen Bedürfnisse nicht ohne Verlust an andererer Stelle abspalten. Und weil sich der Arbeitsmarkt mittlerweile zum Arbeitnehmer:innenmarkt entwickelt, werden Anforderungen an Ergonomie, Sinn, Schönheit, Akustik, Luft, Licht weniger vernachlässt.

Technisch gut ausgerüstete, aber ansonsten seelenlose Räume kommen nicht mehr so gut an. Wer kann, bleibt lieber zu Hause. Denen, die ihre Arbeit im Unternehmen verrichten müssen, sollten sie auch nicht mehr zugemutet werden. Eine grosse Umstellung für alle.

Sie führt bei einigen Unternehmen dazu, Büros als Spielzimmer oder „Dschungelräume“ zu gestalten. Mit Eisenbahn im Konferenzraum. Oder Rutschbahn bei Google (vielleicht noch ergonomisch sinnvoll). Natürlich bunten Hockerchen (meist aus Plastik, das schnell unansehnlich wird und auf dem Müll landet). Dekotapeten.

Falls Sie also vor solchen Entscheidungen stehen, ein paar hilfreiche Überlegungen: Glauben Sie, die Auswahl gefällt Ihnen Tag für Tag auch noch in ein paar Monaten? Ist sie nachhaltig in Aussage und Material? Entspricht sie Ihrer Unternehmenskultur? Sieht so Ihre Vision und Zukunft aus? Welchen Eindruck erhalten Kund:innen?

Und denken Sie auch an alle, die nicht zu Hause arbeiten können! Mit einem schönen Pausenraum. Extra Obst und Getränken. Bemalten Spinds. Pfiffig gestalteter Arbeitskleidung. Einem Farbkonzept im Lagerraum. Mir würde da noch vieles einfallen…

Es grüsst Sie etwas irritiert, welche Moden es immer mal so gibt,
sehr herzlich, Ihre Eva Mueller

 

Hier ein Beispiel für ein Mitarbeiterrestaurant mit Originalkunstwerken von Albert Chubac.

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