Gefühl und Verstand

In etlichen Unternehmen spüre ich gerade, wie schwer es manchen fällt bei guter Stimmung zu bleiben. Lange Zeit schien alles nur besser zu werden. Zumindest ging die Erwartung in diese Richtung. Probleme, Kriege, Flucht, Armut, all das gab es in anderen Ländern. Aber doch nicht bei uns! Wobei diese Einstellung nicht gerade gute Rückschlüsse auf den Empathie-Level ziehen lässt. Und noch weniger darauf, dass wir alle von einander abhängig auf einer gemeinsamen Erde leben.

Ich frage mich selbst (und werde auch gerade von anderen gefragt): Was kann die Kunst in diesen Zeiten? Natürlich hat sie keine Antworten auf die praktischen Herausforderungen der Mitarbeiter:innen. Die müssen wir alle schon selbst finden. *(Kleiner Zusatz-Tipp dazu im Anhang)

Und welche Wirkung können wir nun von Kunstwerken im Unternehmen erwarten?


Wohlbefinden
Sicher, Motivation ist immer intrinsisch. Also ein innerer Antrieb, den man nicht von aussen steuern kann. Die meisten Mitarbeitenden sind durchaus gewillt, ihre Aufgabe so gut es geht zu erfüllen. Nur: wenn wir uns wohlfühlen, geht alles leichter. Gefühl und Verstand wollen zustimmen. Daher reicht eine allein funktionale Büro-Ausstattung nicht.

Wertschätzung
Viele Unternehmen machen sich noch immer keine Gedanken über die atmosphärische Wirkung ihrer Räume. Kunstwerke sind wertvoll. Einzigartig. Mitarbeitende fühlen sich hier ebenso wertgeschätzt wie Kund:innen.

Schönheit und Wahrheit
Der erste Eindruck, wenn Sie einen Empfang betreten, einen Flur, einen Konferenzraum läuft unbewusst ab. Sie erhalten Signale, über die Sie nicht weiter nachdenken. Sie nehmen atmosphärische Witterung auf. Innerhalb Ihrer persönlichen und kulturellen Codes (z.B. der Wirkung von Farben in unserer Kultur) erleben Sie etwas als schön und wahr. Oder aufgesetzt, oberflächlich verhübscht, willkürlich bunt und ein bisschen so, als wollte man eine Spielwiese eröffnen, weil man darunter fälschlicherweise „New Work“ versteht.

Substanz
Überzeugende Kunstwerke vermitteln ästhetisch und intellektuell Essentielles. Über unser Leben. Unsere Herausforderungen. Unser  Menschsein. Es geht immer um die höchste Qualität. Verbesserungen. Veränderungsmöglichkeiten.

Ich freue mich daher sehr über die vorbildliche Haltung des Vorstandsteams von Norbert Lange, Jörg Dehler, Karin Ortlieb, sowie dem Bauverantwortlichen Christoph Greiner der Volksbank Breisgau-Markgräflerland, für die ich nun den dritten Verwaltungsbau mit Kunst gestalten konnte.

Gute Zeiten für die Kunst!

Mit herzlichem Gruss
Ihre Eva Mueller

* Der neue Impulsletter von Prof. Dr. Jürgen Weimann, Managementberater für Banken und Sparkassen, beschäftigt sich gerade auch mit dem Thema „Raus aus dem Stimmungstief – Stimmung der Belegschaft positiv beeinflussen“ anhand von 3 Wirkhebeln: https://juergenweimann.com/juergen-weimann-newsletter/ Dazu gibt es auch ein Webinar am 30.11.22 https://register.gotowebinar.com/register/1358767000717112847

Links Johanna Helbling-Felix, Collage/Fotografie, rechts Gemälde von Harald Huss im Treppenhaus der Volksbank Breisgau-Markgräflerland eG

Abb.: Holzschnitt von Martina Geist im Cafebereich

Bild links „Projektion“ von Eva Borsdorf mit dem Blick ins Treppenhaus, Fotografie von Johanna Helbling-Felix

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