Som­mer­spe­cial 2-23 – „Nur weil ein Promi etwas ge­malt hat, ist es noch lange keine Kunst“

In­ter­view Ca­pi­tal mit Eva Mu­el­ler

Ist das ei­gent­lich Kunst, wenn Pro­mis malen? Mit die­ser Frage mel­de­te sich Vic­to­ria Ro­bertz von Ca­pi­tal bei mir für ein In­ter­view.

Un­glaub­lich, wenn man über­legt, wie viele Pro­mis malen! Von Court­ney Love über Pier­ce Bros­nan, Syl­ves­ter Stal­lo­ne, An­t­ho­ny Hop­kins, John­ny Depp, Brit­ney Spears, Rob­bie Wil­li­ams, Anna Netreb­ko und und und. Die Liste könn­te ich end­los wei­ter­füh­ren.

Mein State­ment: „Nur weil ein Promi etwas malt, ist es noch lange keine Kunst.“ Und hat auch kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen auf den Kunst­markt. Diese Aus­sa­ge ver­blüfft na­tür­lich, wenn man von den Prei­sen hört, die er­zielt wer­den.

Klar­heit schafft die Über­le­gung, warum Men­schen ei­gent­lich Kunst kau­fen. Meine Auf­trag­ge­ber:innen wün­schen sich Werke von pro­fes­sio­nel­len Künst­le­rin­nen und Künst­lern, die nach­hal­tig Be­stand haben. Also über eine dem­ent­spre­chen­de Aus­bil­dung und Vita ver­fü­gen. Kon­ti­nu­ier­lich an einem ei­gen­stän­di­gen Oevre ar­bei­ten. Prei­se, Aus­stel­lun­gen in re­nom­mier­ten Aus­stel­lungs­häu­sern, Kunst­ver­ei­nen, Mu­se­en vor­wei­sen kön­nen.

Kunst­wer­ke, die ich Un­ter­neh­men vor­stel­le, un­ter­lie­gen einem ge­nau­en Ana­ly­se- und Aus­wahl­pro­zess. Sie ste­hen immer in Bezug zu den Mit­ar­bei­ten­den und Kun­den, der Un­ter­neh­mens­kul­tur, den Ar­beits­in­hal­ten und ma­chen vor allem Sinn für die­sen ganz spe­zi­el­len Ort.

Für pri­va­te Samm­ler steht na­tür­lich mehr das in­di­vi­du­el­le In­ter­es­se oder ein be­stimm­tes Sammmlungs­the­ma im Vor­der­grund.

Und dann gibt es den emo­tio­na­len Fak­tor. Blitz­käu­fe im Ur­laub. Oder eben etwas vom ver­ehr­ten Promi. Die malen sich häu­fig selbst. Das ist für Fans gleich dop­pelt at­trak­tiv. Pro­mi­si­gna­tur und Pro­mi­bild in einem. Die Prei­se sind dann Ne­ben­sa­che, bzw. kön­nen eben so hoch an­ge­setzt wer­den, wie die Leute be­reit sind mit­zu­ge­hen. Ver­glei­che gibt es hier – im Ge­gen­satz zu den oben ge­nann­ten Kri­te­ri­en der Pro­fi­künst­ler:innen keine.

Der Pro­mi-Fak­tor

Ein paar Aus­nah­men gibt es. Lo­ri­ot, den ich bei mei­ner ers­ten Ar­beit im Kunst­be­reich, noch neben der Schu­le in der Ga­le­rie Mc Bride in Starn­berg ken­nen­ler­nen durf­te, war eben Mul­ti­ta­lent. Er hatte an der Kunst­aka­de­mie in Ham­burg stu­diert. Und konn­te zudem tex­ten und fil­men. In allem ein Profi. Otto Waal­kes ist ei­gent­lich Kunst­päd­ago­ge und hat sich dar­auf spe­zia­li­siert epo­cha­le Kunst­wer­ke mit Ot­ti­fan­ten zu er­gän­zen.

Das In­ter­view für Ca­pi­tal mit den klu­gen Fra­gen von Vic­to­ria Ro­bertz war mir ein gros­ses Ver­gnü­gen. Hier zum nach­le­sen:
https://​www.​capital.​de/​geld-​ver​sich​erun​gen/-​nur-​weil-​ein-​promi-​etwas-​gemalt-​hat–ist-es-noch-lan­ge-kei­ne-kunst–33700004.html

Frohe Sonn­tags­grüs­se
Ihre Eva Mu­el­ler

P.S.: Otto Waal­kes stellt ge­ra­de im Buch­heim Mu­se­um in Bern­ried aus. Falls es wei­ter reg­net, Sie in die­ser Ge­gend einen klei­nen Som­mer-Aus­flug ma­chen wol­len – und die Sache nicht zu sehr auf ihren Kunst­ge­halt prü­fen – si­cher ver­gnüg­lich.

In­ter­view Ca­pi­tal mit Eva Mu­el­ler – Aus­schnitt

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