Die Unsichtbaren
Wer hält unser Land am Laufen? Erledigt die vielen Tätigkeiten, ohne die keine Möbel oder Häuser gebaut würden? Keine Kranken und Alten gepflegt? Restaurantbesuche gänzlich unmöglich würden, weil niemand in der Küche arbeiten mag? Der Müll liegen bliebe? Parks nur trostlos vor sich hinwucherten? Supermärkte leer blieben?
Die Unsichtbaren. Meist kommen sie aus anderen Ländern. Weil hier keiner diese Arbeit leisten kann – oder will.
Manchmal, ganz selten, treten sie auf die Strasse und werden für einen kurzen Moment sichtbar. Sie erinnern sich, als in Coronazeiten für einige geklatscht wurde. Aber so im Alltag?
Fritzku und Martin
Diese Woche haben mich Fritzku und Martin, beide aus der Slowakei, klug, versiert und äusserst tatkräftig beim ersten Teil von über 200 Kunstwerken dabei unterstützt, sie optimal in den Räumen zu inszenieren. Beide sind gelernte Tischler, bauen Möbel. Und zu meiner Freude geduldig und sehr präzise, bis millimetergenau die richtige Position gefunden ist.
Ein Hoch auf Fritzku und Martin – und alle häufig Unsichtbaren – die man bei den Eröffnungen von Unternehmenszentralen, Hotels, Universitätsgebäuden nicht sieht.
Und die im Hintergrund so vortrefflich für uns alle wirken.
Vielleicht haben Sie ja Lust bekommen bei der einen oder anderen Gelegenheit BRAVO zu rufen – für die, die sonst unsichtbar blieben?
Es grüsst Sie herzlich
Ihre Eva Mueller
Abb.: Martin und Fritzku mit zwei sehr schönen Collagen der Künstlerin Dorothea Reese-Heim