Mu­mi­en und Göt­ter
Klei­ne Stil­kun­de Alt­ägyp­ti­sche Kunst

Sie ist so­fort zu er­ken­nen: Die Kunst Alt­ägyp­tens ist un­ver­wech­sel­bar. Wir er­fah­ren durch ihre Dar­stel­lun­gen wie die Men­schen vor 3000 Jah­ren ge­lebt und ge­ar­bei­tet haben. Es gab eine lange Tra­di­ti­on der Bier­braue­rei – meist von Frau­en aus­ge­übt. Wir sehen Hand­wer­ker beim Schiffs­bau, Bau­ern bei der Aus­saat oder Ernte. Und na­tür­lich: Mu­mi­en und Göt­ter.

Men­schen, Tiere und Pflan­zen wer­den recht na­tu­ra­lis­tisch dar­ge­stellt, man kann sie leicht zu­ord­nen. Ganz ein­zig­ar­tig, wie die meis­ten Wesen auf Bild­wer­ken im Pro­fil ge­zeigt wer­den. Es gibt ei­gent­lich keine Raum­tie­fe, keine Per­spek­ti­ve. Alles fin­det ne­ben­ein­an­der statt, nichts über­schnei­det sich, so dass wir jedes Ele­ment in Gänze be­trach­ten kön­nen.

Göt­ter

Wie in un­se­rer Kult-Ur-Ge­schich­te neh­men Göt­ter­dar­stel­lun­gen einen gros­sen Raum ein. Ihnen wer­den aus­ser­ge­wöhn­li­che Fä­hig­kei­ten zu­ge­schrie­ben. Häu­fig mi­schen sich Mensch und Tier­bild in ihnen. Ur­mut­ter Isis be­schützt mit wei­ten Schwin­gen und kann selbst Toten neues Leben ein­hau­chen. Son­nen­gott Ra, zu­stän­dig für Ge­rech­tig­keit und Wahr­heit cha­rak­te­ri­siert ein Fal­ken­kopf. Anu­bis be­glei­tet die Toten ins Jen­seits, ihn kenn­zeich­net ein Scha­kal­ge­sicht. Nut um­wölbt mit ihrem Kör­per den Him­mel, der Kro­ko­dil­gott Sobek steht na­tür­li­cher­wei­se mit dem Nil in Ver­bin­dung und sorgt mit sei­nem Bezug zum Was­ser für frucht­ba­res Wachs­tum und Wohl­stand.

Mu­mi­en

Im To­ten­kult zeigt sich die Kunst­fer­tig­keit der alt­ägyp­ti­schen Krea­ti­vi­tät auf schöns­te Weise. Wun­der­bar be­mal­te Schrei­ne, klei­ne Mi­nia­tur­wel­ten als Grab­bei­ga­ben, Mu­mi­en­por­traits fas­zi­nie­ren bis heute und füh­ren uns die Ge­stor­be­nen vor Augen, als wären sie Teil un­se­rer ei­ge­nen Ge­sell­schaft.

Die Staat­li­chen Mu­se­en Äqyp­ti­scher Kunst in Mün­chen und Ber­lin schaf­fen es mit ihren Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen leicht Zu­gang zu die­sen fer­nen Wel­ten zu fin­den. Für Kin­der gibt es span­nen­de Füh­run­gen, Work­shops und spe­zi­el­le Au­dio­gui­des. Ein Sonn­tags­ver­gnü­gen für alle Ge­ne­ra­tio­nen.

Herz­li­che Grüs­se gegen den No­vem­ber­blues,
von Ihrer Eva Mu­el­ler  

Mumien und Götter


Abb.: Links Kult­bild des Got­tes Horus als Falke mit Dop­pel­kreuz, Spät­zeit 27. Dy­nas­tie um 500 v. Chr., Sil­ber, Elek­tron, Leih­ga­be der Baye­ri­schen Lan­des­bank

Mitte: Ober­teil des Sar­ges der Kö­nigs­toch­ter und Kö­nigs­schwes­ter Sat-Dje­huti, zwei­te Zwi­schen­zeit, 17. Dy­nas­tie um 1575 v. Chr., Sy­ko­mo­ren­holz, stuckiert, ver­gol­det, The­ben-West, er­wor­ben mit Un­ter­stüt­zung des Freun­des­krei­ses des Ägyp­ti­schen Mu­se­ums Mün­chen e.V. und Ernst von Sie­mens Kunst­stif­tung

Rechts: Sta­tu­et­te der Göt­tin Maat, Spät­zeit, 25.-26. Dy­nas­tie um 700-600 v. Chr., Bron­ze
„Im Zen­trum alt­ägyp­ti­scher Wert­vor­stel­lun­gen steht der Be­griff der Maat, der je nach Kon­text  Wahr­heit und Ge­rech­tig­keit, aber auch Welt­ord­nung be­deu­ten kann. Der Mensch soll nach den Re­geln der Maat leben, aber auch die Welt sich im Zu­stand der Maat be­fin­den, wofür der König ver­ant­wort­lich ist. Die Per­so­ni­fi­ka­ti­on die­ses abs­trak­ten Be­griffs ist eine weib­li­che Figur, meist am Boden sit­zend dar­ge­stellt, die oft eine Feder, ihr Schrift­zei­chen, auf dem Kopf trägt“.

Eine schö­ne Me­ta­pher für zeit­lo­se Werte! Ab­bil­dun­gen und Zitat aus dem Staat­li­chen Mu­se­um Ägyp­ti­scher Kunst in Mün­chen.

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