„The Clock“: Preisgekröntes Gespür für Zeit
Jetzt ist er erstmals in Deutschland zu sehen: Der preisgekrönte Film „The Clock“ von Christian Marclay. Alle die 2011 mit auf meiner Führung durch die Biennale in Venedig waren, werden sich an dieses aufsehenerregende Werk erinnern. Marclay erhielt dafür die begehrte Auszeichnung des Goldenen Löwen. Seitdem erregt es international begeisterte Zustimmung, wo immer es gezeigt wird.
Marclay hat drei Jahre lang die Filmgeschichte durchforstet und für jede Minute des 24stündigen Tages Beispiele gefunden. In seiner Collage sehen wir unterschiedlichste Zeitbezüge, den Blick auf Armbanduhren, Wecker, Kirchtürme, Standuhren, Zeitansagen.
Der Film wird synchronisiert zu der Zeit gezeigt, die wir auch real gerade erleben können. Im atemberaubenden Bild-Wechsel wird uns in tausenden von Ausschnitten der Lauf der Zeit bewusst. Legendäre Momente aus hundert Jahren Filmgeschichte blitzen vor uns auf und wechseln gleich zum nächsten Zitat.
Stuttgart feiert gerade ein Doppeljubiläum: 20 Jahre Kunstmuseum am Schlossplatz und 100 Jahre Städtische Sammlung. Aus diesem Anlass passt es ganz besonders gut, dass „The Clock“ hier zum ersten Mal in Deutschland zu sehen ist.
Das Jubiläumsjahr mit der Ausstellung „Doppelkäseplatte“ bietet noch viel weitere High Lights. Zum Beispiel ein Musikfestival auf dem Kleinen Schlossplatz im Juli.
Am Samstag, 17. Mai 2025 ab 10.00 Uhr gibt es die Möglichkeit, das Werk die ganzen 24 Stunden zu sehen – auch über Nacht, wenn das Museum sonst geschlossen wäre!
„Die Kunst hat kein Ende“. Da kann man dem Kunstmuseum Stuttgart nur zustimmen!
Herzlich Ihre Eva Mueller

Abb.: Christian Marclay „The Clock“ (Installationsansicht 2010) Copyright Christian Marclay | Courtesy Paula Cooper Gallery, New York