Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten,
die in uns liegen,
Vorboten desjenigen,
was wir zu leisten imstande sein werden.

Johann Wolfgang von Goethe

 

Weihnachten und Neujahr sind Wunschzeiten. Dabei geht es nicht nur um materielle Gaben, die unter dem Christbaum liegen sollen. Sie wünschen sich vielleicht auch Liebe, Frieden, Ruhe, Harmonie, familiären und/oder freundschaftlichen Zusammenhalt, schöne gemeinsame Stunden.

Meist richtet sich das Wünschen nach aussen. Erwartungen werden aufgebaut. Andere sollen für ihre Erfüllung sorgen. Gesteigert nur durch die Vorstellung, sogar unausgesprochene Sehnsüchte müssten von den Nächsten erahnt und selbstverständlich befriedigt werden. Wer uns wirklich liebt, sollte doch wenigstens Gedanken lesen können! So ist Ent-Täuschung vorprogrammiert. Gerade in diesen Festtags-Zeiten.

Mitten in den Überlegungen zur heutigen Sonntagspost entdeckte ich Goethes obiges Zitat: „Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen“. Das Glück liegt hier in den eigenen Möglichkeiten. Und damit auch in der eigenen Verantwortung. Erfüllung findet sich im individuellen Können. Wie hoffnungsvoll! Die Fähigkeit zu träumen, ein Herzensanliegen, eine Intention zu fühlen, eine Vision zu entwerfen, impliziert bereits die Mittel zur Verwirklichung. Sonst kämen wir wohl auch gar nicht auf die Idee, gerade diesen spezifischen Wunsch zu erwecken!

Einen hoffnungsfrohen 2. Advent für Sie,
mit herzlichem Gruss
Ihre Eva Mueller

 

Elisabeth Mehrl spielt in Ihrer Malerei sehr klug, gekonnt und höchst emotional mit unseren Sehnsüchten. Sie hat dafür eine besonders treffende Symbolik gefunden: Schmuckstücke. Was verbirgt sich nicht alles in diesen Kleinodien? Werden sie nicht vor allem als Liebesbeweis gesehen? Je teurer, je grösser, umso mehr? Ihre Träger/innen wollen sich schön, edel, verlockend, unwiderstehlich fühlen.

Welche Erwartungen auch immer geweckt werden. Elisabeth Mehrl erfüllt mit ihren grossartigen und häufig auch grossdimensionalen Werken den Wunsch nach ganz einzigartigen Gemälden und wirklichem Können!

Elisabeth Mehrl
„Im Gold“ 2014, 90×160 cm, Acryl auf Leinwand

 

Elisabeth Mehrl
„Das Leben der Wünsche“
Wandinstallation Ausstellung in der Galerie Stadtmuseum Deggendorf
und Ausschnitt
Scheibendurchmesser 35.40 cm, Acryl auf MDF Platten

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