KUNST VERÄNDERT DAS GEHIRN

 

Guten Tag,

Kunst bringt das Ruhenetzwerk des Gehirns in Schwung (ein schönes Paradoxon). Genau diesen Entspannungszustand benötigen wir, wenn wir kreativ werden wollen. „Der Vernetzungsgrad im Gehirn wird besser. Verbindungen, die stumm geschaltet waren, werden plötzlich aktiviert. Neue Spuren werden gelegt. Je aktiver dieses Ruhenetzwerk ist, desto besser.“

„Selbst in der Altersklasse um die 70 kann man sein Gehirn neu verdrahten“ erklärt der Neurologieprofessor Christian Maihöfner der Universität Erlangen-Nürnberg zu seinem Forschungsprojekt, wie Kunst das Gehirn verändert. An Hand der Magnetresonanztomographie konnte er die Unterschiede genau messen. So verglich er den Gehirnzustand der Teilnehmer seiner Studie vor und nach Kunstgenuss oder eigener Kunstproduktion.

Ergebnis der interdisziplinären Untersuchung: Die psychologische Widerstandsfähigkeit wird ebenso wie das subjektive Wohlbefinden erhöht. Voraussetzung dafür ist allerdings die Bereitschaft sich der Herausforderung neuer Sichtweisen zu öffnen. Wer mit Meinungen wie „das kann meine Tochter auch“ oder „was soll das schon sein“ vorschnell urteilt, verbaut sich jeden Genuss, wie Prof. Helmut Leder, Professor am Institut für Psychologische Grundlagenforschung der Universität Wien betont.

„Wenn man sich aber darauf einlässt, so werden bei erfolgreicher Wahrnehmung und dem Gefühl, ein Verständnis für das Kunstwerk erlangt zu haben, Lustzentren des Gehirns angesprochen“ sagt Leder. Zeitgenössische Kunst scheint mit ihren abstrakten Linien, Formen und Flächen einen starken Stimulus für die Sehnerven darzustellen, ergänzt der Psychologe Richard Letto von der Universität Liverpool. Das Belohnungszentrum wird aktiviert und schüttet Dopamin aus.

Ganz wesentlich ist für mich daher die Vermittlung von Hintergrundwissen zu Kunstwerken und Künstler/innen für die Zielgruppen meiner Auftraggeber. Damit sich wirkliche Freude und Begeisterung einstellen kann.

Lassen Sie sich keinen Kunstgenuss entgehen!

Herzlich Ihre Eva Mueller

 

Zwischen Kunst und Wissenschaft bewegen sich die Arbeiten von Peter Weibel im Forum Ostdeutsche Galerie in Regensburg, die gestern eröffnet wurde und bis 31. Januar 2021 zu sehen ist. Der Künstler und Vorstand des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe hat den diesjährigen Lovis-Corinth-Preis erhalten. Passend zum Tag der deutschen Einheit beschäftigt er sich in  seinen aktuellen Werken mit einschneidenden historischen Daten und der Frage nach Europa. (Abbildung nur während der Ausstellungszeit erlaubt)

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