Wie werden wir zusammen leben? Diese Frage leitet durch die Architekturbiennale 2021. Eigentlich war der Start im letzten Jahr geplant – und ich sollte Sie jetzt, zu dieser Zeit, wie jedes Biennale Jahr, durch die Highlights der Kunstbiennale in Venedig führen! Aber dann kam alles anders…
Eine gute Frage, die der Kurator der diesjährigen Architekturbiennale Hashim Sarkis stellt. Architektur und Kunst prägen auf besondere Weise unser Zusammenleben. Schaffen Möglichkeitsräume oder „Nicht-Orte“ für soziale Gemeinschaften, Begegnungen, optimale Arbeitsbedingungen, glückliche Wohnverhältnisse.
Mit ihrer Zukunftsvision „2038 – The New Serenity“ (Die Neue Gelassenheit) antworten die Kuratoren des deutschen Pavillons Arno Brandlhuber, Olaf Grawert, Nikolaus Hirsch und Christopher Roth. Der Pavillon ist leer und somit zum ersten Mal in seiner puren Architektur (die immer wieder in der Kritik stand, weil sie unter der Schreckensherrschaft Hitlers dementsprechend monumentalisiert wurde) zu erleben.
Wer die QR Codes an der Wand scannt, entdeckt einen Zeitreise-Film, in dem wir im Jahr 2038 durch die Giardini in Venedig geführt werden und in sechs „History Channels“ wahren Expert*innen begegnen, die uns erzählen, wie sie Probleme der 20er und 30er Jahre gelöst haben. So gibt es beispielsweise keine Spaltung mehr in arm und reich, statt Egoismus herrscht Gemeinsinn, Technologie Konzerne haben ihr Monopol verloren, Umweltverschmutzung und Artensterben wurden besiegt.
Ein Vorteil dieser virtuellen Ausstellung: Sie hätte auf jeden Fall funktioniert, auch wenn heuer im Mai keine Eröffnung der Biennale möglich gewesen wäre. Und wir müssen nicht nach Venedig reisen, um diesen Beitrag zu erleben (siehe Link unten). Sie können also ganz bequem von Ihrem Wohlfühlort aus in die Zukunft sehen.
Natürlich ist dies kein Ersatz für einen Besuch. Und für nächstes Jahr lade ich Sie herzlich ein, mit zur Kunstbiennale zu kommen!
In grosser Vorfreude
Ihre Eva Mueller
Abbildung nur während der Ausstellung erlaubt