Wer war nicht schon mal zutiefst von einem Wort getroffen? So grundlegend, dass es lange nachwirkte. Sich immer wieder in den Vordergrund drängte.

Wer spricht definiert. Bewertet. Verwendet Formulierungen und Wendungen, die in die eine oder andere Richtung deuten.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, dass Martin Luther die Bibel übersetzte. Ins Deutsche. Zugänglich für alle. Nicht nur diejenigen, die lateinisch konnten. Auf deren Deutung man bisher angewiesen war. Wobei natürlich auch jede Übersetzung interpretiert.

Das Buch der Bücher hatte schon etliche Übersetzungen erlebt. Im Alten Testament vom Hebräischen ins Griechische, die damals übliche Sprache.  Später ins Gotische. Dann ins Lateinische. Und schliesslich schrieb Martin Luther die Texte auf Deutsch. Mit Erfindung des Buchdrucks, vorausschauendem Marketing und strategischem Geschick, verbreitete sie sich schnell.

Luther hatte damit aber nicht nur die Bibel übersetzt. Es gab bis zu diesen Jahren 1521/22 keine gemeinsame deutsche Sprache. Er prägte Begriffe, Formulierungen. Feilte akribisch an seinen Texten. Und war sich der Macht seiner Worte bewusst.

Die aktuelle Ausstellung „Luther übersetzt. Die Macht der Sprache“ führt vor Augen, wie sich Redewendungen und Schreibstile weiterhin verändern. Welche Einstellungen und Bewertungen damit einhergehen. Und vor welchen Herausforderungen Übersetzer:innen heute stehen.

Franziska Nentwig, die seit letztem Jahr die Wartburg als Burghauptmann (!) leitet, lädt zum 500jährigen Jubiläum der Lutherbibel an diesen historisch interessanten Ort, mit vielen zusätzlichen Veranstaltungen in der ganzen Region.

Viel Freude beim Entdecken wünscht Ihnen
Ihre Eva Mueller

https://www.wartburg.de/de/sonderausstellung.html

 

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