Der Trost der Schönheit
„Es regnet und stürmt“, so beginnt das neue Buch der Autorin Iris von Arnim zum Trost der Schönheit. Draussen also ungefähr unser Novemberwetter. Und drinnen persönliche Stürme. Soviel Leid und Not, von dem wir hören und sehen. Eigenes vielleicht noch dazu.
Und dann wird ein „vom Regen glänzend schimmernder, länglicher Wunderteppich aus gelben, braunen, rötlichen und grünen Blättern sichtbar… Ein bunter, nass glitzernder, freundlicher Blätterstreifen. Ein zartes Glücksgefühl…“ durchstreift die Autorin. So entdeckt sie Schönheit in all ihren Facetten: in „Gemälden, Geigenklängen und Amselgesängen, in Architektur, Körpern und Seelen, in Skulpturen, in Liebe und Freundschaften“.
Schönheit ist lebensnotwendig
Zu diesem Ergebnis kommt der Neurobiologe Semir Zeki, Lehrstuhlinhaber für Neuroästhetik am University College London. Wie sein Kollege, der Nobelpreisträger Eric Kandel, der ebenfalls neuronale Wirkungen von ästhetischen Wahrnehmungen untersucht, sammelt er leidenschaftlich Kunst. Seine Entdeckung: „Wann immer Menschen eine ästhetische Erfahrung machen, wird die Region A1 im Stirnlappen des Grosshirns aktiv, hinter der Augenhöhle“, unserem emotionalen Gehirn. „Hier werden Reize befeuert, die wir so mögen, dass sie sich wie eine Belohnung anfühlen. Das Gehirn antwortet so auf Schönheit. Es braucht Schönheit.“
Nicht umsonst hat sich die Künstlerin Elisabeth Mehrl dem Schönen verschrieben. Den schönen Dingen. Womit wir uns schmücken. Der Sehnsucht nach dem Schönen. Unseren Idealen. Ja sogar der Grammatik des Schönen.
„Every room should sing“ so beschreibt es die schwedische Innenarchitektin Beata Heumann in ihrem Buch. Singen Ihre Räume? Strahlen sie die Schönheit aus, die Sie zum Leben und Arbeiten brauchen?
Und sind Sie offen dafür, Schönheit zu entdecken, wo immer sie Ihnen begegnet?
Mit herzlichem Gruss Ihre Eva Mueller
Tipps:
Gabriele von Arnim: „Der Trost der Schönheit“ Eine Suche, Rowohlt Verlag
Semir Zeki: „Toward A Brain Based Theory of Beauty“ in Open-Access Journal PLoS One, 6.7.2011
Beata Heuman: „Every room should sing“ Rizzoli Libri, New York 2021
Abb.: Elisabeth Mehrl
aus der Serie „Denkmuster“ 2020, Acryl und Siebdruck auf MDF Platten, 60×120 cm