Momente des Glücks – Atelier Michael Dillmann

Über weite Wiesen kommt man in ein kleines Dorf im Süden Münchens. Und ist erst einmal verzaubert von der Lage des Atelier Michael Dillmann, in dem der Maler arbeitet. Kein Wunder, geht es in seinen Werken doch vor allem um eine ganz einzigartige Stimmung, Momentaufnahmen des Glücks.

Atelier Dillmann

Kennengelernt hatte ich den Künstler bei der Recherche nach passenden Arbeiten für das Four Seasons Hotel Terre Blanche in Südfrankreich. Michael Dillmann kannte die Gegend. Er hatte einen Zyklus mit Linolschnitten bei der renommierten Druckwerkstatt von Karl Imhof herausgegeben: Stimmungsbilder zur Via Aurelia, die von Rom bis Arles führt. Heute dient sie als Küstenstrasse, auf der wir ersehnte Mittelmeerorte erreichen.

Michael Dillmann

Maritime Sehnsuchtsorte

Und genau diese Sehnsuchtsorte stehen im Mittelpunkt der Malerei von Michael Dillmann. Es sind magische Orte. Momente des Glücks. Entscheidende Augenblicke, wie in der Fotografie. Eine ganz bestimmte Lichtstimmung. Ein Flirren. Badende am Strand. Urlaubsreisen mit der Familie. Parkende Autos in maritimen Städten, die entdeckt werden wollen. Alles wirkt leicht, harmonisch. Die Natur. Die Menschen.

Seit vielen Jahren arbeitet Dillmann an seiner Serie „Unterwegs“. Schon die Titel verführen: „Bordighera Strandpromenade“ | „Venedig, Passanten, Rollkoffer“ | „4 Freundinnen“ | „Mazunte – Terrasse mit Aussicht“ | „Indian summer“ oder „Calvi an den warmen Mauern“. Wem wird beim Anblick dieser Bilder, unterstützt durch diese Titel und die dementsprechenden Farbkompositionen nicht unmittelbar warm ums Herz?

Atlelierbesuch mit Unterwegs Bildern

Technisch und inhaltlich knüpft der Künstler an berühmte Meisterwerke von Cézanne, Manet, Morisot, Seurat an. Künstler:innen, die ihre mediterranen Landschaftserlebnisse und die Menschen in diesen Gegenden festhielten. Michael Dillmann fotografiert auf seinen Reisen und interpretiert diese Bildvorlagen anschliessend frei in seiner Malerei. Mit heute selten gewordenen Materialien setzt er sie um: Eitempera auf Holz. Dazu werden Ei, Wasser, Leinöl, Pigmente und Kreiden vermischt. Das Ergebnis: Matte Oberflächen. Sanfte Farben. Das klassische Tafelbild. So wurden und werden Ikonen aufgebaut.

Michael Dillmann

In der Ausführung spricht Michael Dillmann vom ständigen Kampf zwischen dem Gegenständlichen und dem Malerischen. Wird die Darstellung zu real, übermalt er Teile, macht sie undeutlicher, verwischt die Spuren. So wechseln sich Aufbau und Zerstörung ab – in einem andauernden Prozess, bis der richtige Moment für den Schlussstrich gekommen ist. Eine weitere Momentaufnahme des Glücks.

Frohe Grüsse von
Ihrer Eva Mueller

Mehr zum Projekt mit Michael Dillmann und weiteren Künstler:innen für das Four Seasons Hotel Terre Blanche in Südfrankreich https://www.kunstberatung.de/kunst-im-hotel/

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