How One Becomes What One Is
Guten Tag,
wenn alles glatt läuft, stellt sich obige Frage wohl eher selten. Sobald aber Situationen auftauchen, die mit den bisherigen Reaktionsmustern nicht gelingen, kann sie sehr dringlich werden.
Sind Sie vielleicht bisher davon ausgegangen, dass Veränderungsprozesse einige Male in Ihrem Leben – oder in Ihrem beruflichen Umfeld auftauchen? In unserer komplexen und sich schnell wandelnden Zeit gehören sie mittlerweile zum Alltag. Das erfordert eine aufnahmefähige und aufgeschlossene Einstellung zu Neuem oder Unerwartetem. Gleichzeitig gewinnt die Fähigkeit, sich trotz aller Beweglichkeit nicht selbst zu verlieren, an Bedeutung.
Wer sind Sie? Was ist Ihr unveränderbarer Kern? Und welche Neuerungen enthalten – nach der ersten Abwehrreaktion – durchaus positive Entwicklungen, die Sie sogar näher zu sich selbst führen – oder Ihr Unternehmen einen wesentlichen Schritt weiterbringen?
Als ich die Einladung der Galeria wystawiennicza in Tarnow (Polen) mit dem obigen Titel bekam, erinnerte ich mich an ein Projekt, bei dem wir in einem sehr tiefgreifenden Veränderungsprozess eines Unternehmens den Aufzug sprechen liessen. Aus den Kommentaren, Befürchtungen, Erwartungen, Hoffnungen, die ich bei meinen Begegnungen mit den Mitarbeitern zur Kunst im Haus aufgenommen hatte, entwickelten wir ein Tonband, das in unregelmässigen Abständen im Aufzug zu hören war.
Das Ergebnis? Wie immer, nützt es die Dinge beim Namen zu nennen, weil sie dann offen auf dem Tisch liegen, anstatt im Untergrund brodelnd zu blockieren. Hier war besonders dienlich, dass auch Gefühle benannt wurden, die ansonsten unter den Tisch fallen, weil es im Unternehmensumfeld häufig keine Form dafür gibt. Die Gespräche der Mitarbeiter gewannen an Tiefe und Zufriedenheit – und die nötigen Prozesse wurden aktiver und undogmatischer angegangen.
Mit herzlichen Grüssen aus dem Headoffice
für intelligente Kunstaktionen,
von Ihrer Eva Mueller
Die Kurator/innen der Ausstellung „How One Becomes What One Is“ versammelten im polnischen Tarnów internationale Kunstpositionen zu diesem Thema, häufig auch mit autobiographischem Hintergrund, wie die jeweiligen Künstler/innen zu dem wurden, was sie sind. Zu sehen sind die Werke bis zum 23. Juni 2013 in der Galeria wystawiennicza.
Mit Ihrer Serie „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“, schafft die Künstlerin Beatriz von Eidlitz visuelle Zeichen für unsere unterschiedlichen Anteile – und deren Herkunft.
Im besten Fall fühlen wir uns (an-)erkannt! Noch dazu, wenn alle Teile endlich in einem stimmigen Zusammenspiel ihren Platz finden – wie in den beeindruckenden Installationen der Beatriz von Eidlitz
(je Paar 1800 €).