Standing

Guten Tag,

eine klare Vorstelllung/Vision, wohin man eigentlich will, Konsequenz und Führungsqualität gehören schon dazu. Wenn man ein aussergewöhnliches Ergebnis erreichen – und in dieser Klasse – weiterführen will.

Einer meiner Auftraggeber hat sich beispielsweise gegen Werbeeinnahmen in ganz beträchtlicher Höhe entschieden, um die Schönheit des freien (öffentlichen) Raums für ein Kunstwerk zu erhalten!

Zu meiner grossen Freude erhielt ich diese Woche den Anruf eines Vorstands, für den ich die Kunst in den Aussen- und Innenbereichen eines neuen Verwaltungsgebäudes gestalten durfte. Es entstand ein wirklich herausragendes Umfeld mit vielen künstlerisch-ästhetischen Highlights für die Mitarbeiter/innen und Besucher/innen im grosszügigen Atrium, den Konferenzräumen, dem Loungebereich und allen Open Spaces mit den Büroarbeitsplätzen. Der Blick aus dem Fenster fällt auf Skulpturen, die im Rahmen eines Symposiums entstanden und nun den Gartenbereich enorm aufwerten.

Das Unternehmen wächst und fusioniert gerade. Eindrücklich, dass mein Auftraggeber seine neuen Vorstandskolleg/innen gleich darum gebeten hat, nicht einfach irgendwelche Bilder mitzubringen, sondern auch für ihre Büros das erarbeitete Kunstkonzept weiterzuführen! Das ist ein grosser Vertrauensbeweis. Und zeigt Konsequenz und visionäre Weitsicht für ein ausgezeichnetes Arbeitsumfeld.

Trotz Mitarbeiter/innenführungen und nahezu 100% Zustimmung in meinen Projekten gibt es nach etlichen Jahren immer wieder auch Stimmen in den Unternehmen, die nicht von Anfang an dabei waren oder keine Erfahrung mit Kunst haben. Schnell werden so Unternehmenskulturen verwässert. Wenn – ja wenn es niemand gibt, der den Anspruch hochhält.

Der Erweiterungsbau soll im gleichen, visionären Sinn gestaltet sein. Viele Mitarbeiter/innen, die noch an anderen Orten stationiert sind, freuen sich schon, ebenfalls in einem so inspirierenden Umfeld arbeiten zu dürfen.

Menschen mit Standing und klugem Sinn für Details im grossen Ganzen ist es zu verdanken, wenn wir beispielhaft beeindruckende, sensationell schöne Orte erleben können. Leo von Klenze, einem der bedeutendsten Architekten des Klassizismus, verdankt München Bau- und Kunstwerke, die uns bis heute faszinieren (damals aber nicht wenige gegen ihn aufbrachten). Er mutete König Ludwig I. zu, sich in der Zusammenarbeit in allen Regeln der Kunst fortzubilden, um adäquate Urteile fällen zu können.

Es lebe das Verständnis für Schönheit und Güte!
Sehr glücklich, mit herzlichen Grüssen, Ihre Eva Mueller

In der erwähnten Sammlung ist auch eine Zeichnung von Eberhard Brügel vertreten.

Jede Zeichnung des Künstlers beginnt in der Natur, bei der Auswahl eines bestimmten Baums, eines speziellen Waldstücks. Die Ausarbeitung der Skizzen geschieht dann zum größten Teil im Atelier, in sehr langer, geduldiger Arbeit. Je nach Werk dauert ihr Entste- hungsprozess Wochen und Monate, viele Stunden am Tag. Diese Sorgfalt und Genauigkeit, die dafür erforderliche Ruhe, die so gar nicht zur Hektik des üblichen Alltags passt, vermittelt sich uns Betrachter/innen. Wer auf dem Weg durch den Flur im Vorstandsbereich vor diesen Zeichnungen eine kleine Pause einplant, wird vom Anblick der „Lärchen“ beruhigt und erfrischt.

Virtuos und höchst sensibel in der Darstellung aller Feinheiten nimmt Eberhard Brügel mit geübtem Auge Veränderungen im Wald auf, die jahreszeitlich bedingten ebenso, wie jene von Menschenhand verursachten. Dabei geht es in seiner Kunst nicht darum, etwas fotografisch abzubilden (wobei Brügel auch Fotos zur Erinnerung verwendet). Vielmehr nimmt der Künstler die verschiedenen Bäume intensiv auf, ihr spezi sches Erscheinungsbild, ihre Strukturen in den Ästen, Blättern oder Nadeln, ihre individuelle Gestalt. Und verinnerlicht jenes, wie er es formuliert „vom Baum Erlernte“, um mit diesem Wissen stellenweise frei in seinen Zeichnungen variieren zu können. Die feinsten Nuancierungen von Licht und Schatten, ausschließlich in schwarz-weiß, gekonnt umgesetzt mit Miniaturpinsel und Tusche, ermöglichen ein vertieftes Versenken in der Wahrnehmung der „Lärchen“, wie es nur ein handwerklich und ästhetisch so perfekt ausgeführtes Kunstwerk vermag.

Abb: „Lärchen“, Zeichnung, Pinsel/Tusche, 48 x 38 cm, 2010

eva muellers visionary sunday post inspiriert jede Woche mit Gedanken, Ideen, Hintergrundinfos und Tipps zu den Themen Kunst und Vision. Mehr Informationen zu Projekten und Tätigkeitsfeldern finden Sie unter:

www.kunstberatung.de
www.visionalisierung.de

Newsletter der Eva Mueller Kunstberatung
Ideen und Hintergrundwissen für Entscheider, inspirierende Denkanstösse für den Alltag, erfolgreiche Beispiele