Peacemaker – Erfolgsstory 29

Guten Tag,

über 50 Jahre dauerte der Bürgerkrieg in Kolumbien. Einen wesentlichen Beitrag zur Befriedung der Kämpfe auf beiden Seiten und den Verhandlungen, die zu Waffenruhe und letzendlich Friedensvereinbarungen führten, ist Sri Sri Ravi Shankar zu verdanken, weltweit als Peacemaker unterwegs.

Er setzt auf Meditation vor den Gesprächen. Dazu konnte er selbst die Farc-Guerilleros überzeugen, wie er in einem Interview schilderte. Sie erwiderten auf die für sie sicher sehr ungewöhnliche Aufforderung sich einfach hinzusetzen und die Augen zu schliessen: „Wir sind Kommunisten. Wir glauben an die Lehre der Marxisten und Leninisten.“ Worauf der Meister nur meinte: „In Ordnung – können wir uns jetzt hinsetzen und diese Übung machen? Sie wird uns mehr Ruhe und Kraft bringen.“

Selbst der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon war nicht gleich davon überzeugt, dass es Sinn macht, vor Verhandlungen zu meditieren – bis er eine dieser Sitzungen selbst erlebte.

In erster Linie gewinnt Sri Sri Ravi Shankar die Konfliktparteien aber durch völlige Offenheit für die jeweiligen Argumente und Denkweisen. So gelingt es ihm eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Denn zu Beginn der Gespräche beharren Täter und Opfer nur auf ihrer Sicht der Dinge. Dabei geht es weniger um Worte als um eine absolut glaubwürdige Haltung und emotionale Verbundenheit zu allen Beteiligten, die niemals Partei für eine Seite ergreift.

Mitgefühl, Echtheit, Liebe – nur diese Faktoren ändern nach seiner Erfahrung die Einstellung der Teilnehmer/innen. Vergebung und Versöhnung sind für jeden Frieden – vor allem den der Opfer – essentiell. Nichts schadet mehr – und bindet auf ewige Zeiten an das Unglück, wenn man nicht vergibt. Um Verzeihung bitten – und sie erhalten – schafft Frieden.

Diesen Frieden wünsche ich Ihnen von Herzen,
für ein frohes Weihnachtsfest 2017 und weit darüber hinaus,
Ihre Eva Mueller

Abb.: Elisabeth von Samsonow „Mother“ (links) und
Zena El Khalil „More Light Than Death Coud Bear“, mixed media installation, Licht, 2008 (Wandarbeit rechts)

In der von mir organisierten und kuratierten Ausstellung „Together“ im Nationalmuseum „National Gallery of Fine Arts“ Amman, Jordanien, konnte ich mit meiner Auswahl von 26 Künstler/innen aus 12 europäischen und arabischen Ländern zeigen, was uns als Menschen, ganz unabhängig von Religion, Nation und Geschlecht, verbindet.

In der Ausstellung unter der Schirmherrschaft des Jordanischen Königshauses und der Deutschen Botschaft in Amman wurde sichtbar und erlebbar, dass (ohne auf die Beschriftung zu achten) niemand erkennen konnte, ob sie gerade das Werk einer saudi-arabischen oder französischen Künstlerin betrachteten. Obwohl sich die Künstler/innen vorher nicht kannten, hatten sie ähnliche Ausdrucksweisen und Themen gewählt.

Auf berührende Weise dokumentierten dies Elisabeth von Samsonow mit ihrer universellen „Mother“ und Zena El Khalil mit ihrer Erinnerung an eine Freundin, die im Libanonkrieg 2006 im Krankenhaus verstarb, weil die Stromversorgung abgebrochen war. Zena erinnert mit ihrer Kunst daran und steht zugleich für die Botschaft, dass wir nur eine Chance haben Frieden zu finden, wenn wir uns als verbunden erleben und einander vergeben.

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